Taladas ~ Welten



Bonoctaria Kategorie[55]Religion und Glaube Text[168]Tiron-Glaube - Veles...
Untermenü einblenden...





Tiron-Glaube - Velesciner
Hier kommt ein Hinführungstext hin.



Entstehung
Grundlegender Glaube
Anhänger und Verbreitung
Wichtige Institutionen
Bezug zu Vampiren
Haltung gegenüber anderen Konfessionen


Entstehung

Die Velesciner sind die östliche Konfession des Tironglaubens, wohl die heute stärkste der Konfessionen. Entwickelt hat sich das Velesciner Bekenntnis nur wenige Jahre nach Tironokuls Tod in Velescia selbst. Es begann damit, daß der Nachfolger Tironokuls als Führer der Bewegung nun für sich selbst beanspruchte, Tironokuls Worte aufzuschreiben und eine kanonische Sammlung seiner Worte zu sammeln, die bereits zu Lebzeiten des Mannes, des Heiligen Ancialin, in Velescia zum Dogma des Tironglaubens wurden. Ancialins Nachfolger wurden mehr und mehr zu denjenigen, die den Gläubigen – Laien wie auch Mönchen – vorschrieben, was sie zu glauben hatten. Die Reden des Tironokul wurden ausgelegt, eine kleine Passage in der Tironokul über das Begehren reflektierte, nutze man aus, um den Glauben der Frauen für niedriger zu erachten und die Nonnen des Ordens aus vielen wichtigen Positionen des Ordens auszuschliessen. Ancialin wurde zum ersten Patriarchen des Tiron-Glaubens in Velescia und begann mit dem Bau des Patriarchenpalastes und der grossen Kirche, während Missionare aus Velescia ihren Brüdern und Schwestern frühen okulitischen Glaubens folgten, weniger auf der Suche nach Meditation als vielmehr mit dem Auftrag, dem Gott neue Anhänger zuzuführen.

nach oben

Grundlegender Glaube

Für die Velesciner sind die von Ancialin gesammelten und kommentierten Reden und Taten des Tironokul die Grundlage ihres Glaubens. In den Augen der Gläubigen sind diese Schriften das wahre Erbe des Tironokul und nicht jene ketzerische Bewegung der Okuliten.

In Ancialins Werk finden sich genaue Anweisungen und Gesetze, wie Tironsgläubige zu leben haben, um im Tode ein mildes Urteil Tirons zu erfahren, vor allem betont Ancialin immer wieder des Tironokul Verbundenheit zu den Gesetzen der weltlichen Herren, da diese Sinn und Zweck hätten und für den Gläubigen so bindend sein sollten wie die Bußweisungen der Priester. Ancialins Texte erheben ferner den Anspruch, nur von den Priestern ausgelegt werden zu können. Diese Mittlerstellung der Priester und Mönche ist für den velesciner Tiron-Glauben eine wichtige und sehr ernste Sache.

Die Velesciner sehen Tiron als den Richter im Himmel, und zwar als einen harten, gerechten Richter, dessen Regeln sich zu unterwerfen unbedingte Bedingung für ein gutes Leben und ein mildes Urteil nach dem Tod ist. Einen Widersacher zu Tiron nimmt man nicht an, der Mensch oder auch Zwerg oder Elf ist von sich aus mit dem Bösen behaftet und kann nur durch strenge Regeln, tironsgegebene Regeln gut werden. Diese festen und bedeutenden Regeln sind nicht dazu da, daß der Gläubige aus ihnen etwas lernt, sondern um sie zu befolgen, denn die Regeln sind von Tiron und Tiron in seiner richterlichen Weisheit erkennt ihren Sinn und der Gläubige geht zwar nicht unweigerlich, aber doch sehr wahrscheinlich fehl, wenn er sich anmaßt, einen Sinn in den Gesetzen Tirons zu suchen, aber sich nicht buchstäblich an sie hält.

Wie in allen Konfessionen des Tirons-Glaubens sind Keuschheit, Großzügigkeit, Nachsicht, Gerechtigkeit und Glaube Grundfesten des velesciner Glaubens. Die Hingabe an Tirons Schöpfung und die Erfüllung der eigenen Pflicht im Plan der Welt sind überaus wichtig, weltliche Freuden sind teilweise bei (weltlicher) Strafe verboten. Jeder Velesciner soll seine Pflichten nach Kräften erfüllen, so heißt es bei Ancialin, und sich nicht ablenkenden Dingen hingeben. Dabei wird besonders die Keuschheit sehr groß geschrieben und Ancialin projeziert das ablenkende, böse am männlichn Begehren in die Frauen, die Objekt dieser Begierde sind. Daher sind Frauen von Grund auf minderwertig und ihrem Glauben wird die Festigkeit abgesprochen, ebenso wie es als sicher gilt, daß Väter und Ehemänner über die Keuschheit ihrer Frauen wachen sollen.

Als Strafe für Abfallen von Keuschheit, Glaube und Gesetz nennt Ancialin mehrere Schicksale, zu welchen Tiron die Sünder verurteilt. Nur die wirklich Reinen oder Gereinigten dürfen sich auf ein sorgloses Leben in der Nachwelt freuen, alle anderen müssen ein mehr oder minder schreckliches Los ertragen. Wer in seinem Leben mehrfach ungesühnt, aber reuig gesündigt hat, wird dazu verdammt, auf ewig den reinen Seelen zu dienen, angekettet und unterwürfig. Abhängig von den begangenen Sünden kann es geschehen, daß daran beteiligte Körperteile im Nachleben verstümmelt sind, wie zum Beispiel für Begehren die Augen, für Unkeuschheit die Geschlechtsteile, für Verbreiten von Lüge und Unwahrheit (speziell über Tiron) Mund oder Ohren, für Diebstahl die Hände. Sünder, die nicht bereuen, erleiden im Tod ein schlimmeres Schicksal, oft wird der Vergleich der Galeerensklaven herangezogen. Verstockte Sünder oder gar Ketzer landen in der ganz eigenen Folterkammer der Nachwelt, der Hölle, wo sie ewig gefoltert werden, allzuoft ganz besonders an den Körperteilen ihrer bevorzugten Sünden. Die Angst vor diesem Schicksal ist wohl ein wichtiges Element des Tironsglaubens. Ferner gilt es nicht als Sünde, jemanden für eine Sünde zu bestrafen, worauf sich das drakonische Strafrecht vieler Staatsherren velescinischen Glaubens stützt.

Ein weiteres wichtiges Element ist die Sühne der Sünden, um wiedergutzumachen und Tirons Gnade zu erflehen. Grundsätzlich gilt es natürlich, den Schaden durch eine Sünde wiedergutzumachen, dies ist selbstverständlicher Teil der Sühne, doch das genügt nicht. Sowohl Tiron als auch der geschädigte – was teilweise recht abstrakte Personen sind, wenn man nic Ancialins Werken nachliest – müssen besänftigt uns von der Reue des Sünders überzeugt werden. Das geschieht in Form von Taten, welche die Reue symbolisieren sollen, wobei hier viele Möglichkeiten bestehen – Pilgerfahrten, Opfer in Form von Geld oder Dingen, Verpflichtungen zur unentgeltlichen Arbeit und so weiter. Über derartige Taten vermag allerdings der Gläubige nicht selbst zu entscheiden, die Priester legen dem reuigen Gläubigen in Form der Beichte und des Sühnegebotes bestimmte Taten auf, um die Sünden zu tilgen. Es ist davon auszugehen, daß kein Gläubiger sein Leben wahrhaft rein leben kann, darum gelten Gläubige, welche die Beichte verweigern, als verstockter Sünder.

Die wichtigsten Rituale des Tironsglaubens der Velesciner sind die Anbetung der aufgehenden Sonne als Symbol für Tiron und das Trauergebet während der Abenddämmerung, in welchem die Gläubigen den Tag, an welchem sie Tiron durch Erfüllung ihrer Pflichten huldigten, wieder verabschieden und bedauern, daß die Arbeitszeit bereits zuende ist. Strenggläubige beichten jeden Abend nach der Abenddämmerung, allerdings genügt es den Vorschriften, einmal in der Woche zu beichten.

Ancialins Texte und das Amt der Priester und des Patriarchen von Velescia sind fester Bestandteil des velesciner Tironsglaubens. Die Worte des Patriarchen gelten als direkt von Tiron kommend und haben Gewicht wie Ancialins Schriften.

nach oben

Anhänger und Verbreitung

Die Anhänger der Velesciner Tironsglaubens gliedern sich in mehrere Gruppen, die sich scharf voneinander abheben.

Alle Gläubigen ohne Priesterwürde oder Ordensberufung sind Laien, sie sind die Gläubigen in Städten und Dörfern, gewissermassen der Körper der Konfession. Hierbei ist der Unterschied zwischen Adligen, Bürgerlichen und Bauern nur ein weltlicher, der für die Einstufung innerhalb der Velesciner Kirche nur eine untergeordnete Rolle spielt, zumindest theoretisch. Die gläubigen Laien sind nicht unbedingt alle tiefstgläubig, zwar werden innerhalb der Velesciner Konfession alle Kinder strikt zum Glauben an Tiron erzogen, aber selbst in diesen Zeiten ist der reine, tiefe Glaube nicht jedem zueigen, zumal die Bauern in den Dörfern oft ganz andere Sorgen haben als die Sünden wider Tiron zu vermeiden. Dennoch, nominell sind sie alle tironsfürchtig und halten sich auch, so gut es ihre Situation erlaubt weitgehend an die für Laien vorgeschriebenen Regeln.

Die Velescinische Kirche weist eine Kirchenhierarchie auf, die sich in mehreren Stufen gliedert. Diese Hierarchie reicht von schlichten Priestern über Bischöfe und Kardinäle bis hin zum Patriarchen von Velescia. Den Priestern und allen darüber ist gemeinsam, daß Ancialins Schrift den studierten und ernannten Priestern die Fähigkeit, Bürde und Würde zuweist, die Worte der Schrift und die Zeichen Tirons richtig auszulegen und zu verkünden, um die Gläubigen an ihre Pflicht an Tiron zu erinneren. Außerdem gebührt es ihnen, den Gläubigen die Beichte abzunehmen und ihnen die Sühnehandlungen für ihre Sünden aufzuerlegen. Natürlich ist es ein gewaltiger Unterschied zwischen dem kleinen Dorfpriester und dem Patriarchen, aber genau diese Pflichten sind den beiden gemeinsam. Die einzelnen Ränge sind Priester, Bischof, Erzbischof, Kardinal und Patriarch.

Der Patriarch von Velescia nimmt eine Sonderstellung ein, denn seine Auslegungen der heiligen Schrift gelten als unbedingt richtig und er kann ferner jedes Mitglied der Kirchenhierarchie entlassen. Ferner dürfen der Patriarch, Kardinäle und auch Erzbischöfe Sünder aus der Gläubigengemeinschaft Tirons ausschliessen, sofern diese sich Verbrechen zuschulden kommen liessen, welche auf die gesamte Gemeinde zurückfallen würden und somit eine Verdammung durch Tiron für reine Gläubige verursachen könnte. Dieses Werkzeug liegt natürlich in dieser Männer, weil sie die Weisheit besitzen, es zu benutzen, zumindest der Heiligen Schrift zufolge.

nach oben

Wichtige Institutionen

Die Velesciner haben eine ganze Reihe sehr wichtiger Institutionen, die zentrale Bestandteile der Kirchenstruktur darstellen und von der Velesciner Kirche als tironsgewollte Elemente des Kultes abgesehen werden. Viele dieser Institutionen gegen auf Ancialins Schriften oder auf wichtige Patriarchen von Velescia zurück, andere stellen Teile des Kultes dar.

Die drei geistlichen Orden der Velesciner Kirche sind sehr einflußreich innerhalb der Konfession, da Mönche der Orden als Teile der Kirchenhierarchie angesehen werden und die Priesterrechte besitzen. Die Mönchsorden besitzen auch Nonnenkloster, ab die Priesterrechte sind den Mönche vorbehalten, so daß jedes Nonnenkloster einen mönchischen Priester benötigt. Die genaue Rolle der Orden in der Kirche ist unterschiedlich, aber allen gemeinsam ist die nicht rein geistliche, sondern auch weltliche Aufgabe der Klöster. Klöster aller drei Orden besitzen stets Ländereien, Gebäude, Reliquien und oft sogar Bauern, die der Kirche anheimgefallen sind wie die Leibeigenen ihrem Gutsherren. Der reichste und wohl auch weltlichste der Orden sind die Sagridiner, deren Urkloster am Fuße der Katarakte des Sagride steht. Grosse Teile der Ebene zwischen Velescia und den Bergen gehören San Lutonio di Sagride, das Kloster verkauft sogar Getreide, Olivenöl, Holz und Steine aus den Steinbrüchen nahe den Katarakten nach Velescia und Tiyese. Die Sagridiner statten ihre Klöster oft mit grosser Pracht zu Tirons Ehren aus, leben aber selbst in demütiger Arbeit und mit einem Schweigegebot. Nicht sonderlich weit entfernt, auf der Trogschulter des Sagridetals im Gebirge, liegt das Hauptkloster der Ancialiten, San Matteo de Montes. Dieser ist der zweite grosse Orden der Velesciner. Die Ancialiten haben eine umfangreiche Ordensregel, die wahrhaftig jedes einzelne Wort der Schriften Ancialins befolgt und die Ancialiten zu einem wichtigen Hüter der Moral werden läßt. Auch die velesciner Inquisition rekrutiert viele ihrer Inquisitoren aus den Ancialiten. Der dritte bedeutende Orden sind die Sendrelliten, die ihren Anfang in Sendrellen nahmen, im Kloster des Heiligen Kluwes von Droben. Kluwes gilt als der Tiyesener Mönch, der den Tironsglauben ins Sendrelltal getragen hat. Die Sendrelliten sind der wohl am stärksten auf die eigentliche Religion eingeschworene grosse Orden, ihr Armutsgebot sorgte bereits oft für Debatten zwischen dem Patriarchen und dem Orden.

nach oben

Bezug zu Vampiren

Die Velesciner Kirche ist zwar eine sehr starke Kirche, aber je institutioneller sie wurde, um so mehr gab es mächtige Posten in ihr, die von machtgierigen Männern besetzt wurden – und deren Glaube war nicht der Glaube, wie ihn der Tironokul und sehr grosse Teile der Okuliten pflegen, sondern eher der Glaube des Volkes – und das öffnete jenen, die gegen Tirons ureigensten Glauben empfindsam sind, Tür und Tor zur Velesciner Kirche. Heute gibt es an vielen Stellen der Hierarchie bezüge zu Vampiren, Lasombra, Kappadozianer und Toreador schienen besonder gut darin zu sein, die Velesciner zu unterwandern. Es gibt keinerlei offene Beziehungen, aber die Inquisitoren schauen bei hohen Kirchenfürsten nicht ganz so genau hin, würden sie doch an ihrer Machtgrundlage sägen ... und so vermögen findige Vampire geschickt ihren Einfluß in die Velesciner Kirche einbringen, auch wenn ein wahrhaft Tironsgläubiger schon so manche kainitische Karriere in der Velesciner Kirche in einem Häufchen Asche enden ließ, geläutert durch Tiron.

nach oben

Haltung gegenüber anderen Konfessionen

Die Velesciner empfinden andere Konfessionen nicht als rechtgläubig, speziell die Okuliten gelten ihnen als Ketzer. Die Inquisition verfolgt Okuliten, wo sie diese findet. Mit den Iasoniten ist die Lage etwas komplizierter, denn eigentlich sind die Iasoniten ein Abkömmling der Velesciner Kirche, deren Anhänger neben Tirons Wort und Ancialins Schrift auch noch die Worte und Schriften von König Iason, dem gebrochenen König, als wahr und von Tiron annehmen. Zudem wäre ein zu deutlicher Bruch mit der mächtigen Iasonitenkirche ein grosses Risiko für die Velesciner, da die Iasoniten fast zwei Fünftel aller Tironsgläubigen in Bonoctaria stellen – und Chasonja de Tesiyo, Yslianders Hauptstadt, ist ein sehr wichtiges Zentrum auch des Velesciner Glaubens, auch wenn dort fast nur Iasoniten leben. Letztlich müssen die Patriarchen von Velescia stets zähneknirschend das iasonitische Schisma anerkennen.

Die Thakenhalder Religion und auch der heidnische Glaube Tirgostes gilt in Velescia selbst als purste Ketzerei, aber zum Beispiel im Ettland kann man sich eine solche Haltung nicht leisten. Es besteht aber – in den Augen der Velesciner – Hoffnung, daß sich die Thakenhalder irgendwann bekehren und es sodann vier Velesciner Königreiche gibt, Apeniscia, Tiyese, Borgond und Thakenhald.

nach oben
2003-02-27 ~ written by Talianna




[zurück] [Inhalt]


Fragen, Probleme, Verbesserungsvorschläge an Team@Taladas.de mailen.
WeltenSystem ~ Version 0.94beta ~ ©2001 - 2003 by Taladas.de