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Bonoctaria Kategorie[56]Plätze und Gebäude Text[199]Die Ödenburg Teil 2
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Die Ödenburg Teil 2
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Plötzlich fegt ein heftiger Windstoß durch das Haus und alle Kerzen und auch Eure Lampe sind erloschen. Völlige Finsternis umgibt Euch, denn hier auf die Treppe fällt kein Licht des Mondes. Das bekannte Gefühl der Beklommenheit steigt wieder in Euch auf und Ihr geht weiter. Oben am Ende der Treppe angekommen, befindet sich eine Empore, die die Eingangshalle ringsum umschließt. Ein Geländer läuft um diesen Gang und Ihr habt den Blick auf vier Türen, die von diesem Gang abgehen. Hier müssen sich die Schlafräume befinden.

Doch plötzlich fühlt Ihr eines übermächtig. Nichts wird Euch dazu bringen, diesen Gang entlang zu gehen. Ihr bleibt auf der Treppe stehen, als das Licht verlöscht. Nur noch ein Gedanke beherrscht Euch – weg! Hastig lauft Ihr die Treppe hinunter auf den Raum hinter dem Vorhang - die Küche – zu, dort, wo Ihr die Öllampe fandet. Mit immer noch zitternden Fingern entzündet Ihr den Doch im Inneren der Lampe und tretet vorsichtig aus der Küche heraus. Die Eingangshalle strahlt im dämmrigen Licht der Kerzen....

Euer Blick fällt auf die Tür unter der Treppe. War sie Euch noch nicht aufgefallen? Stand sie vorher schon einen Spalt offen? Nichts als Schwärze ist durch den Spalt zu erkennen. Vorsichtig tretet Ihr näher und greift nach der Tür. Als Ihr sie vollständig geöffnet habt, tut sich ein großes schwarzes Loch auf. Nur wenig heller macht Eure Lampe den vorderen Bereich. Mühsam könnt Ihr in dem Grau vor Euch einige Stufen erkennen, die zu einer steinernen Treppe gehören. Staub liegt auf dem ausgetretenen Stein, seit Ewigkeiten von keinem Menschen mehr betreten.

Am Fuß der Treppe angekommen, ändert sich die Beschaffenheit des Bodens. Lehmig wird er, von wenigen kleinen Tonstücken durchsetzt. Festgestampft zu einer glatten Fläche. Ihr seht Euch um und empfindet die Leere dieses Raumes als Beengung. Fast scheint Euch der Atem auszubleiben. Die Luft ist stickig und moderig, dumpf tropft in einer Ecke Wasser von der Decke. Eine schwere Holztür führt in einen dunklen Gang. Eure Lampe beginnt zu flackern, Furcht steigt in Euch auf.

Eine Tür direkt vor Euch steht offen. Ein dunkler Raum liegt dahinter. Vorsichtig tretet Ihr näher. Plötzlich fällt es Euch wie Schuppen von den Augen, dieser Raum, liegt direkt unter der Küche. Eure Anspannung lässt nach, als Ihr den Vorratskeller betretet. Die Flamme der Lampe flackert nicht mehr und Ihr könnte leere Regale an den Wänden stehen sehen, Fässer sind in einer Ecke aufgetürmt und an der Decke erkennt Ihr die Klappe, die wohl in die Küche führt. Es riecht unangenehm hier. Moderig und feucht wie die Wände sind, beginnen die Fässer – und der Inhalt – zu schimmeln. Angeekelt tretet Ihr wieder auf den Gang und die Lampe beginnt zu flackern.

Rechts zweigt eine weitere Tür ab, Ihr betretet einen gigantischen Raum. Gähnende Leere umfängt Euch. Auch hier herrscht wieder dieser Modergeruch vor, der Euch den Atem zu nehmen scheint. Die Beklemmung ist noch stärker geworden und eine kalte Hand scheint nach Eurem Herzen zu greifen. Eure Hände fühlen sich feucht an und Ihr könnt nicht sagen, ob dies von der feuchten Luft der Katakomben ist oder der Schweiß Eurer Furcht... Drei hölzerne Türen führen aus dem Gewölbe, dessen Decke sich bei näherem Hinsehen als wohl ein einstmals reich verziertes Relief entpuppt. Doch habt Ihr keinen Blick für derlei Feinheiten. Magisch angezogen fühlt Ihr Euch von der Tür zu Eurer linken. Vorsichtig berührt Ihr den Riegel und schiebt sie auf....

Einen Moment dauert es, bis Eure Augen sich an die Umgebung in dem flackernden Lampenschein gewöhnt haben. Denn dieser Raum, scheint die Schwärze selbst zu sein. Alles Licht scheint aufgesogen zu werden von den Gegenständen in der Mitte des Raumes. Einige Truhen stehen dort, sorgsam angeordnet. Langsam, gleichermaßen von Furcht und Neugier befangen, tretet Ihr näher.
Plötzlich begreift Ihr, was diese Truhen sind. Es schnürt Euch die Kehle zu, als Euch die Wahrheit mit voller Kraft klar wird. Eure Beklommenheit steigert sich und gipfelt in nie gekannter Furcht. Klirrend fällt die Lampe zu Boden und zerschellt in tausende kleiner Stücke. Das Licht erlischt....

Völlige Schwärze umgibt Euch. Eine Sekunde seid Ihr unfähig Euch zu bewegen. Wie die Ewigkeit kommt es Euch vor. Dann überstürzen sich die Ereignisse. Ihr hastet aus der Tür und stürmt in den großen Raum. Ohne nachzudenken, flieht Ihr nach vorne. Die Furcht vor dem Unbekannten sitzt Euch im Nacken. Das Grauen scheint fast körperlich weh zu tun. Ihr reißt die Tür vor Euch auf und erstarrt. Vor Euch liegt ein kleiner Raum, erhellt von dem Licht einiger Kerzen, die unwirklich, düstres Licht in den Raum werfen. An den Wänden stehen Regale, doch nehmt Ihr dies nur unbewusst war. Euer Blick wird festgehalten von dem gigantischen schwarzen Sarg mit den goldenen Beschlägen, der in der Mitte des Raumes auf dem lehmigen Boden steht. Euch stockt der Atem. Der Modergeruch scheint hier unerträgliche Ausmaße angenommen zu haben. Hin- und Hergerissen seid Ihr von diesem schrecklichen und zugleich beeindruckendem Anblick.
Dann gefriert Euch das Blut in den Adern, war da nicht eine Bewegung? Im Schein der Kerzen meint Ihr, eine Rucken an dem prachtvoll verzierten Sargdeckel zu bemerken. Weit reißt Ihr vor Schreck die Augen auf, ein Schrei, der alle Todesangst wiederspiegelt entweicht Euren Kehlen.

Dann gibt es nur noch einen Gedanken: Flucht!


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2003-02-11 ~ written by Lysaya




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