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Die Grafschaft Varseden
Die drei bauchigen Schiffe gleiten langsam zwischen den beiden Mauerköpfen hindurch, durch den Seewind müssen sie nicht gerudert werden, weshalb viele Männer an Deck stehen und dem näherkommenden Hafen Sanderburgs entgegensehen - rote Backsteinbauten und ein paar hohe Holzgestelle, einige Schiffe mit hohen Masten und die grosse Säule mit Jann Sanderbeks Bronzestatue darauf, dazwischen etliche Menschen auf den Kaimauern, zum Teil tragen sie fleissig grosse Kästen und Säcke auf eines der angelegten Schiffe - sichtlich soll das bauchige Handelsschiff heute Nacht wieder auslaufen. Aber die meisten schauen den einlaufenden Schiffen entgegen, die tirgoster Flaggen versprechen Waren aus dem Osten oder gar Salz aus Tabhall.



Landschaft und Strassen
Klima und Wetter
Bewohner und Städte
Vampire
Handel und Beziehungen zu Nachbarn


Landschaft und Strassen

Varseden liegt im Nordwesten des Königreiches Thakenhald, seine Küste bildet in weitem, landeinwärts gewölbtem Bogen die Varsedener Bucht, den Knick der Küste zwischen der Thakenhalder Halbinsel und der grob west-südwestlich verlaufenden Küstenlinie Sendrellmündens und Borgonds. Die Grafschaft reicht über die Ebene ins Landesinnere hinein, aber die beginnenden Höhenzüge im Osten und Südosten legen die Grenze fest.

Vor der Varsedener Küste befinden sich einige langestreckte, flache Inseln, die wie Schilde das dahinterliegende Flachwasser und auch das Watt Varsedenes gegen die gröbsten Wellen abschirmen. Alle diese Inseln tragen Namen, die auf das Wort "Marsch" enden - die bekannteste ist wohl die Hollermarsch vor Sanderburg, die mit einem langen Deich mit dem Festland verbunden ist, wobei der Deich eine Quelle ständiger Arbeit ist, da die Gezeiten und die Brandung an dem Bauwerk aus Sand und Schlick nagen. Auf diesen Inseln, auch die "Marschen" genannt, befinden sich oft Türme und künstliche Hügel, gleichermassen als primitive Leuchttürme und Festungen gegen Seeräuber gedacht, wobei sie ersteres noch heute mehr schlecht als recht erfüllen und in letzterem nicht sehr erfolgreich gegen die Thakenhalder und Benkenhalder waren. Hinter den Marschen findet man das Watt, zwar ist der Tidenhub auch in der Varsedener Bucht nicht sehr groß, aber hinter den Marschen ist das Wasser auch überaus flach. Lediglich die drei Mündungen der Flüsse Paskapell im Osten, Thaver in der Mitte Varsedens und Sander im Westen bieten Fahrrinnen für Schiffe. Die Sander-Fahrrinne ist durch Markierungen auf dem Hollermarsch-Deich besonders gut markiert, so daß geübte Kapitäne auch ohne Lotse Sanderburg ansteuern können.

Die Küste des Festlandes ist sehr flach und die Varsedener haben sich mit grossen Deichen gegen die Fluten des Westmeeres geschützt. Besonders die Abschlußdeiche sind grosse Leistungen der Varsedener, man hat auch überaus lange daran gearbeitet. Die flachen Felder nahe des Meeres dienen als guter Boden für die Landwirtschaft, allerdings gibt es nur wenige Dörfer, denn die meisten Varsedener wohnen in den Städten Paskerbek am Paskapell, Thavenburg am Thaver und Sanderburg am Sander. Diese drei Städte sind über eine teils auf, teils kurz hinter dem Deich verlaufende Küstenstrasse miteinander verbunden, die Strasse setzt sich dann in die Nachbargüter fort. Auch die drei Flüsse sind natürlich mit Deich gesichert, spätestens seitdem Thavenburg fast völlig überflutet wurde, als eine Sturmflut den Thaver im Hinterland über die Ufer treten ließ und das Wasser auch aus dem eingedeichten Land nach Thavenburg hineindrückte, weiß jeder, daß diese Deiche auch nötig sind. Die Varsedener haben sinnigerweise auch Strassen zur Kontrolle der Deiche angelegt - und dadurch auch den Verkehr mit Paskapat verbessert.

Die Gebiete abseits der Varsedener Küsten sind fast gänzlich unbewohnt. Auf den kargen, etwas höhergelegenen Landstücken erlauben die Böden nur Weideland und die meisten Menschen sind daher zur Küste gezogen. Es gibt zwischen Thaver und Sander noch ein Dorf, das allerdings weniger Viehwirtschaft betreibt, sondern eine andere Ressource Varsedens abbaut - den Torf der Moore auf dem Land zwischen Küste und Gebirge. Solche Moore gibt es zwar auch in anderen Teilen Varsedens, aber bislang gibt es dort keine Dörfer. Weiter im Hinterland kommen dann die ersten sanften Höhenzüge der Berge Paskapats, an den Flüssen findet man hier grosse Grenzsteine - und Stromschnellen.

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Klima und Wetter

In Varseden weht ein beständiger Wind aus Westen, wenn auch an der Küste nachts oft ein sanfter Landwind dagegendrückt und den Schiffen das Auslaufen aus Varsedens Häfen erlaubt. Varsedens Klima ist recht mild, zwar regnet es viel, aber es ist nicht zu kalt. Allerdings ist der penetrante Nieselregen bei geschlossener Wolkendecke im Herbst Varsedens schon etwas beklemmend. Im Sommer ist es Varseden noch immer nicht zu warm, dafür sind die Winter mid - eben ein Küstenklima. Wegen dieses regnerischen Wetters sehen viele Leute aus dem Landesinneren den typischen Varsedener als in Mantel und Mütze aus gefettetem Leder gekleidet. Im Früherbst und im Frühjahr hat Varseden mit schwächeren Stürmen als Thakenhald zu kämpfen, aber dennoch gab es schon etliche Sturmfluten, bei welchen die Varsedener in ihren Häfen mit stoischer Ruhe auf Kaimauern in Anglerstiefeln knietief im Wasser die Kisten und Säcke aus den Schuppen holten und in höhere Stadteile retteten.

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Bewohner und Städte

Varseden hat keine Hauptstadt per se. Zwar residiert der Graf von Varseden in Sanderburg, aber Sanderburg ist auch nicht kleiner oder grösser als Thavenburg und Paskerbek. Die drei Städte bilden den Varsedener Handelsbund, dessen Schiffe wohl den meisten Handel in Thakenhald treiben. Inzwischen gehört Sendrellmünden zum Bund und die Thakenhalder Könige unterstützen den Städtebund verhalten.

Sanderburg im Westen befindet sich weit unten am Meer, der Sander ist hier schon sehr breit. Die Stadt ist praktisc auf den Deich gebaut und hat zwei Schutzmauern in den Sander hineingebaut, um auch das letzte bißchen Brandung aus dem Hafen fernzuhalten. Sanderburgs Markenzeichen sind seine roten Backsteinspeicher direkt am Hafen, die zum größten Teil den Händlerfamilien gehören. Da sie die einzigen Gebäude sind, die nicht auf die künstlichen Anhöhen des Deiches gebaut sind, stehen sie oft unter Wasser, wenn die Sturmfluten kommen - allerdings ist das nur minder schlimm, da die Waren eh in den oberen Stockwerken aufbewahrt werden - aus schlichter Vorsicht. Sanderburg besitzt keine Brücke über den Sander, aber es gibt drei Kettenfähren, die von Eseln in Laufrädern angetrieben werden, zwei am Hafen und eine weiter oben. Sogar grosse Fuhrwerke können am Hafen übersetzen, allerdings macht man sich selten diesen Umstand. Die Fährmänner sind wohl die bestinformierten Leute in ganz Sanderburg, denn während die Esel ihren Dienst tun und die Fähre über den Fluß treiben, reden die Fährmänner gerne mit ihren Kunden - und in ihrer Freizeit scheinen etliche der Fährmänner in den Tavernen beiderseits des Flusses zu wohnen. Was immer man anstellt, im "Sanderhang", der "Narrenkappe" und im "Grauen Rad" findet man fast zu jeder Tages- und Nachtzeit Fährleute - und die Männer tauschen beim Feifenrauchen aus, was sie erfahren haben. Erfahrene Kaufleute geben viel auf Fährmannsmeinungen. Am Westufer steht das Haus des Grafen, ein Bürgerhaus wie jedes andere - der Graf ist mehr ein Bürger als ein Adliger und die Varsedener haben schon mehrfach erfolgreich neue Grafen gefordert. Westlich vor der Stadt beginnt der Hollermarsch-Deich, der als Schutz und Strasse auf die Insel hinausführt.

Thavenburg liegt tiefer im Land, lediglich sein Hafen liegt vor den Flußdeichen. Die Deiche selbst sind nicht bebaut, selbst die Speicher des Hafens liegen hinter den Erd- und Sandwällen, gut geschützt gegen das Wasser der Westsee und des Thaven, der schon mehrfach Hochwasser führte. Einzigartig ist Thavenburgs Wahrzeichen, die grosse Thavenbrücke, die sich, ganz aus rotem Stein, zwischen den beiden Deichkronen spannt und den Hafen Richtung des Landesinneren begrenzt. Zwar passen keine Sgelschiffe unter dieser Brücke hindurch, aber sie ist dennoch eine der höchsten Brücken Thakenhalds. In drei Spitzbögen überwindet sie zunächst das Ufer und flache Wasser des Thaver, dann die Fahrrinne und anschliessend das gegenüberliegende Ufer. Von Fremden wird ein Brückenmaut erhoben, allerdings richten sich die Wächter nach der Sprache und so kann man kostenlos hinüberkommen, wenn man Thavenburger Dialekt erlernt, was aber nicht ganz so einfach ist. Thavenburg hat keine Stadtmauer aussen herum, es endet beiderseits gestreut in einigen Gehöften.

Paskerbek ist die nordöstlichste Stadt, der Paskapell ist auch der größte Fluß der Grafschaft. Die Stadt liegt nur am Südwestufer, ihr Hafen wird von einer übermauerten Nehrung geschützt. Paskerbek hat einige Häuser gutsituierter Händler nahe des Hafens, ebenso deren Speicher auf dem landwärtigen Hang des Deiches. Eine Zeitlang hatten die Händler Tunnels durch den Deich gebaut, um leichter Waren vom Hafen in den Speicher bringen zu können, aber nachdem der Deich einmal fast brach, weil die Löcher zur Sturmflut nicht gut genug wieder gestopft wurden und der zughörige Speicher einstürzte, kam man von dieser Praxis ab. Um den Stadtkern am Deich, unterhalb der Deichstrasse, gruppieren sich ärmere Häuser und weiter draussen einige Gehöfte, die größtenteils in den Türmen der zerfallenden Stadtmauer errichtet wurden.

Es gibt ein paar Gehöfte im Marschland zwischen den Flüssen, aber dies sind nur ehr wenige, dafür aber grosse und reiche Höfe. Die Bauern der Marsch sind zumeist sehr gastfreundlich und großzügig, allerdings kommt mangels ordentlicher Strassen durch die Marsch abseits des Deiches auch sehr selten jemand bei ihnen durch.

Am Moor zwischen Thaver und Sander liegt Moorheim, ein Dorf von Torfstechern und Schafhirten. Fast ganz Varseden verbrennt in seinen Öfen Torf aus Moorheim, der über eine holprige Strasse zum Sander und von dort per Boot nach Sanderburg verfrachtet wird. Die Moorheimer sind ein eigenwilliger Menschenschlag, ein gewisses Credo der Glücksritterei und Wildheit umgibt sie - obschon Torf ja nun wirklich nichts so wertvolles ist. Moorheim beherbergt auch ein paar Zwerge und Elfen, die sich allerdings nur in Form von Tavernengefechten streiten, ansonsten einander aber aus dem Weg gehen. Moorheim ist ein Männerdorf, nur sehr wenige Frauen leben hier - und oft gehen die Moorheimer nach einer gewissen Zeit wieder dorthin, woher sie kamen - die Menschen in andere Bereiche Varsedens, die Elfen nach Paskapat hinauf und die Zwerge zumeist in die Ettberge. Bisher hat Moorheim allerdings nie über Mangel an Nachschub klagen müssen, zumal hier die "Jahr und Tag"-Regel gilt - nicht zuletzt deswegen gibt es auch viele zwielichtige Gestalten im Dorf.

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Vampire

In den Küstenstädten Varsedens gibt es jeweils Vampire, den Ventrue Michel Sandermann und die Toreador Lise vom Sander in Sanderburg, in Thavenburg den Kappadozianer Manlor Darenhus und die Brujah Joliann Zendeysen und zu guter letzt in Paskerbek den Malkavianer Clouws Fahrter und die Lasombra Kristiana Ullerhorten.

In Moorheim hat sich der Nosferatu Chessenthe breitgemacht, der sich vom Schlamm des Moores Linderung seiner eiternden Haut verspricht, allerdings heißt er häufig Gäste willkommen, so ungewöhnlich es erscheint, er mag die Ravnos - vielleicht, weil die Bevölkerung seiner Stadt aus Gesindel besteht, das nicht minder diebisch ist, dafür weniger lustig.

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Varseden ist mehr ein Händler als en Handelspartner - ob Tabhaller Salz, Ettberger Kohle, Eisen aus Tirgoste oder Wein aus Borgond, Varsedener handeln mit allem. Sie selbst haben nur ihr Getreide und ihr Fleisch sowie einiges an Kunsthandwerk zu bieten - und Schiffe. Die bauchigen varsedener Schiffe dienen überall als Hndelsschiffe.

Varseden ist direkter Nachbar von Sterenland im Osten, Paskapat im Süden und Sendrellmünden im Westen, zu allen Nachbarn hat man ein gutes Verhältnis. Sendrellmünden und Sterenburg sind bereits dm Varsedener Städtebund beigetreten und das hat die Beziehungen noch verbessert.

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2003-02-16 ~ written by Talianna




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